Mängel bei den meisten Brandmeldeanlagen
Etwa 20 Prozent der Brandmeldeanlagen und 25 Prozent der Rauchabzugssysteme weisen erhebliche Mängel auf. Dies ist die höchste Quote an Mängeln bei Brandschutzsystemen in den letzten Jahren, unabhängig von ihrem Typ. Die steigende Komplexität und Digitalisierung dieser Systeme machen sie anfälliger für Störungen. Daher sollten Eigentümer die Wartung und Instandhaltung nicht vernachlässigen. Der TÜV-Verband hat den „Baurechtsreport 2023“ veröffentlicht, um auf diese Problematik hinzuweisen.

Der TÜV-Verband warnt davor, dass der Brandschutz in wichtigen Gebäudetypen wie Hochhäusern, Hotels, Schulen und Kliniken aufgrund hoher Mängelquoten bei sicherheitsrelevanter Haustechnik gefährdet ist. Diese Gebäude fallen unter die Kategorie „Sonderbauten“ und erfordern regelmäßige Prüfungen ihrer Elektro- und Gebäudetechnik durch unabhängige Sachverständige. Im Jahr 2022 wiesen über ein Viertel aller Anlagen (26,5 Prozent) „wesentliche Mängel“ auf – eine Steigerung um 0,6 Punkte im Vergleich zum Vorjahr und den höchsten Wert seit Einführung des „TÜV Baurechtsreports“. Die Quote der Beanstandungen stieg um 3,7 Punkte gegenüber dem Jahr 2017 an. Des Weiteren hatten weitere 45 Prozent der Anlagen „geringfügige Mängel“ und nur 28,5 Prozent waren frei von Mängeln.
Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands sagte: „Obwohl der Brandschutz in Deutschland insgesamt auf einem hohen Niveau ist, zeigt sich seit einigen Jahren ein negativer Trend bei Sicherheitstechnik-Mängeln.“ Bei sieben von neun Anlagentypen sind die Beanstandungsquoten im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Zum Beispiel wurden gut jede fünfte Brandmeldeanlage (22,1 Prozent), jedes vierte Rauch- und Wärmeabzugssystem (26,7 Prozent) und sogar jede dritte Lüftungsanlage (34,6 Prozent) mit „wesentlichen Mängeln“ festgestellt. In solchen Fällen erhalten die Anlagen keine Prüfbescheinigung und die Mängel müssen je nach Gefährdung unverzüglich oder innerhalb einer angemessenen Frist behoben werden.
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Der TÜV-Verband nennt mehrere Gründe für den Anstieg der Mängelquoten. Diese umfassen die zunehmende Komplexität der Gebäudetechnik, den Zeitdruck und die Kosten auf Baustellen sowie den Fachkräftemangel. Bauausführende müssen eine Vielzahl von Vorschriften aus verschiedenen Rechtsbereichen beachten. Die steigende Komplexität und Digitalisierung der Gebäudetechnik macht sie anfälliger für Störungen. Im Falle eines Brandes müssen verschiedene Komponenten wie Brandmeldung, Entrauchung, Lüftung oder Notbeleuchtung reibungslos zusammenarbeiten können, was bereits vor Inbetriebnahme Schwierigkeiten verursachen kann, da diese Systeme oft von unterschiedlichen Gewerken und Fachfirmen eingebaut werden müssen. Auch im laufenden Betrieb treten immer wieder Störungen aufgrund erhöhter Brandschutzanforderungen und komplexerer Technologie in Kombination mit dem zunehmenden Fachkräftemangel und dem intensiven Zeit-und Kostendruck auf Baustellen auf. Um Verbesserungen zu erzielen sollten Bauausführende bei Neubauten frühzeitig Sachverständige in der Planungsphase konsultieren. Die Einführung einer stärker digitalisierten Bauplanung könnte dazu beitragen, dass beteiligte Gewerke ihre jeweiligen Anlagen besser koordinieren können. Es liegt jedoch auch in Verantwortung der Politik, Vorgaben aus verschiedenen Rechtsgebieten zusammenzuführen und zu vereinfachen ohne dabei Abstriche bei Sicherheitsstandards zu machen.“
Die Instandhaltung von sicherheitsrelevanten Anlagen ist eine wichtige Verantwortung für Eigentümer. Laut dem aktuellen Baurechtsreport wurden im letzten Jahr bei 26,3 Prozent der Feuerlösch- und Sprinkleranlagen erhebliche Mängel festgestellt, was einer Zunahme von 0,4 Punkten entspricht. Besonders alarmierend war der Anstieg um 3,3 Punkte bei den Starkstromelektroanlagen auf einen Anteil von 19,5 Prozent mit Mängeln. Bei Alarmierungsanlagen stieg die Quote um 0,5 Punkte auf insgesamt 28,4 Prozent an und CO-Warnanlagen wiesen einen Anstieg um 1,3 Punkte auf einen Anteil von 14 Prozent mit Mängeln auf. Vor allem in Parkhäusern und Tiefgaragen sind CO-Warner besonders wichtig.
Leichte Verbesserungen gab es hingegen bei Sicherheitsbeleuchtungsanlagen mit einem Rückgang um minus 0,3 Punkte auf einen Anteil von immer noch bedenklichen 24,2 Prozent mit Mängeln sowie bei Notstromaggregaten mit einem Rückgang um minus 0,1 Punkt auf eine Quote von 26,3 Prozent.
Insgesamt betont Bühler: „Es liegt in der Verantwortung der Gebäudeeigentümer und -betreiber verstärkt in Wartung und Instandhaltung ihrer Sicherheitstechnik zu investieren, um bestmöglichen Schutz vor Bränden zu gewährleisten.“
Mehr Informationen finden Sie hier: Baurechtsreport 2023
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